Jedes Blockheizkraftwerk braucht für seinen Betrieb einen Brennstoff. Hier haben Anlagenbetreiber nicht selten die Qual der Wahl, gibt es doch etliche Brennstoffe, die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Aber aufgepasst – nicht jeder Brennstoff passt zu jedem BHKW. Um hier die richtige Wahl zu treffen, gilt es, vorab einige Fragen zu klären. Denn welcher Brennstoff passt überhaupt zu welchem BHKW? Welche Brennstoffe stehen generell zur Auswahl? Und wie sieht die optimale Brennstoffversorgung beim BHKW aus?
Die Antworten auf diese Fragen, einen umfassenden Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Brennstoffe und wichtige Informationen darüber, welche Faktoren sich wie auf die Brennstoffversorgung beim BHKW auswirken, finden Sie in diesem Beitrag.
Brennstoffversorgung beim BHKW – was ist das überhaupt?
Der Motor ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden BHKWs. Doch ähnlich wie bei Auto, Mofa oder Motorrad gibt es auch beim Blockheizkraftwerk nicht den einen und einzig richtigen Motor. Vielmehr ist es so, dass es mit Diesel- und Stirlingmotor, Dampf-, Holzgas, Zündstrahl- und (Bio-)Gasmotor verschiedenste Optionen gibt. Und je nachdem, welcher Motor verbaut ist, ist auch die Brennstoffversorgung im BHKW eine andere.
Mit anderen Worten: Die richtige Brennstoffversorgung im BHKW hängt maßgeblich vom Motor desselben ab. Gleichzeitig ist sie ein wichtiger Baustein für den bestmöglichen Betrieb einer Biogasanlage. Denn nur, wenn der Brennstoff stimmt, läuft die Biogasproduktion optimal ab. Und das ist am Ende das Ziel eines jeden Anlagenbetreibers.
Von Diesel bis Biogas – diese Brennstoffe sollten Sie kennen
Welche unterschiedlichen Brennstoffe es gibt und welche Vor- sowie Nachteile jeder von ihnen für die Brennstoffversorgung im BHKW hat, zeigt Ihnen die folgende Auflistung.
1. Wasserstoff
Blockheizkraftwerke müssen nicht zwangsläufig mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein, sondern können auch über Brennstoffzellen verfügen. Hier spielt das Thema „Brennstoffversorgung im BHKW“ keine Rolle, basieren diese BHKW doch auf einer Nutzung von Wasserstoff. Das ist allerdings noch sehr kostenintensiv und deswegen bisher nicht viel genutzt.
2. Klassische Brennstoffe
Hierzu gehören Diesel, Heizöl, Kohle oder Benzin. Der Vorteil von einer Brennstoffversorgung im BHKW mit Diesel und Heizöl ist, dass beide Brennstoffe bis zu 95 Prozent nutzbar sind. Das bedeutet einen extrem hohen Wirkungsgrad, der vor allem in Sachen Stromproduktion punkten kann. Denn Stromüberschüsse lassen sich vergüten, was eine zusätzliche Einnahmequelle bedeutet. Ähnlich ist es bei Benzin. Kohle hingegen kommt nur in Großkraftwerken zum Einsatz und kann allein schon wegen seiner schlechten Ökobilanz kaum überzeugen.
Klima- und Umweltfreundlichkeit sind auch die Stichworte, wenn es um die Nachteile der klassischen Brennstoffe geht. Denn als fossile Ressourcen sind sie weder CO2-neutral, noch sonderlich gut für Umwelt und Klima. Hinzu kommt, dass alternative Konzepte für die Brennstoffversorgung im BHKW längst keine Mangelware mehr sind, sondern sich mittlerweile als echte Alternativen bewiesen haben.
3. Methanol
Dieser Brennstoff kommt überwiegend in Zündstrahlmotoren zum Einsatz. Der große Vorteil liegt darin, dass sich Methanol komplett synthetisch herstellen lässt und so eine vielversprechende Alternative zu den klassischen Brennstoffen darstellt. Der Nachteil: Die Brennstoffversorgung im BHKW mit Methanol birgt große Sicherheitsrisike ist dieses doch sowohl giftig als auch extrem leicht entzündlich.
4. Erdgas
Zwar zählt Erdgas auch zu den fossilen Brennstoffen, ist im Vergleich zu Kohle oder Heizöl durch seinen geringen Kohlenstoffanteil allerdings besonders schadstoffarm. Im direkten Vergleich mit allen anderen Energieträgern weist es die geringsten Treibhausgasemissionen und Feinstaubbelastungen auf. Zudem überzeugt es mit hohen Wirkungsgraden und bietet flexible Einsatzmöglichkeiten.
Ein weiteres Plus für alle, die auf eine Brennstoffversorgung im BHKW mit Erdgas setzen: In Kombination mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist es besonders ressourcenschonend, flexibel sowie dezentral einsetzbar.
5. Biogas aus Biomasse
Ob Gülle oder Bio- und Siedlungsabfälle, tierische Abfälle, Zwischenfrüchte oder Energiepflanzen, wie Raps oder Mais – die organischen Materialien, die die Grundlage zur Herstellung von Biogas und für die Brennstoffversorgung im BHKW bilden können, sind vielfältig. Und das ist längst nicht alles. Denn wer sein BHKW mit Biogas aus einer Biogasanlage betreibt, liegt in Sachen Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit ganz weit vorne. Schließlich gilt Biogas als regelrechter Alleskönner. Es ist besonders gut verfügbar, vielseitig einsetzbar und zudem in Bezug auf Luftschadstoffe und Treibhausgase extrem emissionsarm. Keine Frage, dass Biogas eine wichtige Rolle für die Energiewende spielt und viel Potenzial hat, die klassischen, fossilen Brennstoffe abzulösen.
Warum spielt die Gasaufbereitung so eine wichtige Rolle für das BHKW?
Damit das Gesamtsystem „Biogasanlage“ zuverlässig und reibungslos läuft, spielt nicht nur die Brennstoffversorgung im BHKW eine entscheidende Rolle. Auch Gasaufbereitung, Gaskühlung und Gasverdichter sowie Gaszähler sind wesentliche Faktoren, die für den optimalen Anlagenbetrieb im Detail aufeinander abgestimmt sein müssen. Vor allem in Bezug auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte ist die Gasaufbereitung ein wichtiges Thema. Bei der Energieproduktion mittels Biogasanlage entstehen immer auch Abgase, die Schwefel und Schwefelsäure enthalten. Für beide gelten extrem strenge Grenzwerte, die Anlagenbetreiber zwingend einhalten müssen.
Das Problem: Dienen BHKW auch der Produktion von Wärme, verringern sich die Abgastemperaturen. Das hat zur Folge, dass der Anteil von Schwefel und Schwefelsäure im Abgas steigt – was bei der Kondensation wiederum die Abgasanlage schädigen kann. Doch mittels Gasaufbereitung lässt sich all das vermeiden. Zudem hilft sie dabei, den Wirkungsgrad der Anlage auf einem hohem Niveau zu halten, da sich weniger Ablagerungen bilden.
Diese Faktoren wirken sich auf die Brennstoffversorgung im BHKW aus
Welche Brennstoffversorgung im BHKW Sie am Ende wählen, hängt zudem auch vom Standort Ihrer Anlage ab. Denn hier spielt die vorhandene Infrastruktur eine entscheidende Rolle. So sind zum Beispiel der Anschluss an ein Gasnetz, die Nähe zu einer Biogasanlage sowie die Speichermöglichkeiten für den gewählten Brennstoff wichtige Faktoren, die es bei der Auswahl zu berücksichtigen gilt.