Wer ein neues Blockheizkraftwerk bauen möchte, muss verschiedene Kostenfaktoren bei der Planung einbeziehen. Denn die Kosten enden nicht beim Anschaffungspreis. Auch Installation, Inbetriebnahme, Personal und Nutzungsstunden sowie einige weitere Aspekte wirken sich auf den Preis für Biogasanlage und BHKW aus.

Welche Faktoren in den Preis eines Blockheizkraftwerks einfließen, was ein neues Blockheizkraftwerk kostet und worauf Sie unbedingt achten sollten, wenn Sie ein BHKW kaufen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Diese Faktoren fließen in den Preis eines Blockheizkraftwerks ein
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Wie viel kostet ein Blockheizkraftwerk? Das sind die Kostenpunkte

Wer ein BHKW kaufen möchte, sollte vorab eine Sache wissen: Es gibt keinen pauschal gültigen Richtwert für den Preis eines Blockheizkraftwerks. Denn letztendlich setzen sich die Kosten bei jedem BHKW ganz individuell aus unterschiedlichsten Faktoren zusammen. Und die wiederum wirken sich auf ihre ganz eigene Weise auf den Preis aus.

Das zeigt sich zum Beispiel schon bei einem Blick auf die Anschaffungskosten für ein neues Blockheizkraftwerk. Diese können nämlich je nach Leistung und eingesetztem Brennstoff stark variieren. Hinzu kommen Installationskosten sowie weitere Kosten nach der Inbetriebnahme. Ganz gleich, ob es um den Preis für ein Blockheizkraftwerk in der Industrie oder in der Landwirtschaft, für eine Gemeinde oder für den lokalen Energieversorger geht – ein BHKW zu kaufen, setzt im Vorfeld ein wenig (Preis-)Recherche voraus.

Was dabei die wichtigsten Kostenfaktoren sind und wie sich der Preis für ein Blockheizkraftwerk zusammensetzt, zeigt Ihnen die folgende Auflistung.

1. Ein BHKW kaufen: Anschaffungspreis, Installation und Inbetriebnahme

Einer der wichtigsten Faktoren für den Preis eines Blockheizkraftwerks sind die Anschaffungskosten. Hierzu gehören neben dem Kaufpreis des BHKW auch diverse Einzelposten wie beispielsweise Planungs- und Investitionskosten, die Kosten für die Installation sowie möglicherweise durch eine Finanzierung anfallende Kapitalkosten. In welcher Höhe sich die einzelnen Posten dabei belaufen, ist sowohl von der individuellen Leistung des BHKW als auch von dessen Brennstoff abhängig.

Ebenfalls wichtig für den Zusammenhang von Preis und Blockheizkraftwerk sind auch die zusätzlichen Elemente, die je nach geplantem Einsatzbereich notwendig sind. So braucht es für die Nutzung in einer Biogasanlage beispielsweise auch einen Fermenter zur Substratvorbereitung und ggf. einen Pufferspeicher zur Aufbewahrung des Biogases. Andere Anlagen, die in Kombination mit KWK genutzt werden, benötigen einen Abgaswärmetauscher. Hinzu kommt die BHKW-Peripherie, also alle Bauteile außerhalb des Motors wie zum Beispiel Gasregelstrecken, Schaltanlagen, Notkühler, usw. Auch diese sollten bei der Preiskalkulation für ein BHKW unbedingt Berücksichtigung finden.

Je größer, umso wirtschaftlicher – und günstiger?

Große BHKW ab 2.000 kW, die beispielsweise in der Industrie oder in Biogasanlagen zum Einsatz kommen, liegen preislich etwa bei 400 Euro pro kW elektrischer Leistung. Kleine BHKW ab 1 kW Leistung, die oftmals in Einfamilienhäusern genutzt werden, kosten zwischen 7.000 Euro und 15.000 Euro pro kWel. Das heißt: Mit der Größe eines BHKW sinken die Kosten pro kW produzierter elektrischer Leistung. Je mehr Strom eine Anlage nämlich erzeugen kann, desto niedriger sind die Investitionskosten pro kWel. Für den Preis eines Blockheizkraftwerks bedeutet das, dass eine große Anlage im Vergleich zu einer kleinen in der Gesamtsumme zwar teurer, gleichzeitig aber auch wirtschaftlicher ist.

Die Planungs- und Investitionskosten sind mit der wichtigste Part beim Preis für ein Blockheizkraftwerk. Sie beinhalten die Anschaffungskosten für ein neues Blockheizkraftwerk und die Kosten für sämtliches Zubehör (d.h. Pufferspeicher, Steuerung, Regelung sowie sämtliche Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom plus ggf. zusätzliche Wärmetauscher).

Der Preis, den Sie für ein Blockheizkraftwerk letztendlich hinblättern, hängt auch mit dem jeweils gewählten Motor zusammen – der wiederum eng verbunden ist mit dem Brennstoff, der im BHKW zum Einsatz kommen soll. Je nachdem, ob ein BHKW mit Biogas, Erdgas, Pellets oder Heizöl laufen soll, ist auch der Preis variabel. Verwendung und bauliche Voraussetzungen der Anlage entscheiden an dieser Stelle darüber, welcher Motor für welche Anlage passt.

2. Ein BHKW unterhalten: Die Kosten für Wartung und Personal

Ganz gleich, ob neues Blockheizkraftwerk oder ältere Anlage – ohne regelmäßige Wartung geht es nicht. Denn nur, wenn ein BHKW in bestimmten Abständen überprüft und gegebenenfalls überholt wird, kann es auf Dauer zuverlässig und störungsfrei laufen. Deswegen sollten Wartungskosten unbedingt immer auch Berücksichtigung finden, wenn es um den Preis eines Blockheizkraftwerks geht.

Wann und wie oft eine Wartung ansteht, hängt ganz individuell vom Wartungsplan des Herstellers und vom BHKW-Motor ab. So hat jede Motorenbaureihe ihren eigenen, spezifisch auf die Anlage abgestimmten Wartungsplan. Als Richtwert lässt sich generell aber sagen, dass alle 2.000 bis 4.000 Betriebsstunden eine Wartung stattfinden sollte. Die Kosten dafür liegen durchschnittlich bei etwa zwei bis drei Cent pro kWh.

Ein weiterer Faktor, der sich auf den Preis eines Blockheizkraftwerks auswirkt, sind die Personalkosten. Die Bedienung sehr großer Anlagen erfordert spezielles Personal, was sich am Ende ebenfalls darauf auswirkt, wie viel ein Blockheizkraftwerk kostet.

3. Ein BHKW betreiben: Der Preis von Laufzeit und Nutzungsstunden

Der Preis für ein Blockheizkraftwerk beinhaltet auch die zu erwartenden Betriebskosten. Hierbei gilt: Je länger ein BHKW im Einsatz ist, desto mehr Energie produziert es. Das wiederum schlägt sich direkt positiv auf die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage nieder. Allgemein lässt sich sagen, dass ein BHKW mit rund 8.000 Betriebsstunden oder mehr pro Jahr auf einem guten wirtschaftlichen Weg ist. Vor allem große (Industrie-)Betriebe, die im Schichtwechsel arbeiten, sollten die zu erwartenden Nutzungsstunden als wichtigen Kostenfaktor berücksichtigen. So lässt sich der Preis eines Blockheizkraftwerks schon bei der Auslegung der Anlage beeinflussen.

Was sich außerdem auf Preis eines Blockheizkraftwerks auswirkt

Wer ein BHKW kaufen möchte, muss im Vorfeld also einige Kostenfaktoren abschätzen. Für manch einen mag der Preis eines Blockheizkraftwerks vielleicht auch abschreckend wirken. Immerhin gilt es, eine Menge Posten zu berücksichtigen.

Aber ein BHKW kostet nicht nur – es bringt auch Geld ein. So lässt sich ein Blockheizkraftwerk dank der Kombination mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) beispielsweise zur Wärmegewinnung nutzen. Und die wiederum kann einen lukrativen Einsatz in Nah- und Fernwärmenetze finden. Außerdem lässt sich der durch das BHKW erzeugte Strom ins öffentliche Netz einspeisen, was mit einer entsprechenden Einspeisevergütung entlohnt wird. Beides wirkt sich direkt auf den endgültigen Preis eines Blockheizkraftwerks (und auch auf den Preis einer Biogasanlage) aus.

Mehr verdienen dank Fördergeldern

Ein BHKW zu kaufen, ist keinesfalls synonym mit Geld ausgeben zu verstehen. Denn neben den Einnahmen, die ein Blockheizkraftwerk auf lange Sicht generiert, gibt es auch unterschiedliche Fördermöglichkeiten, die ein Anlagenbetreiber beanspruchen kann:

  • Strompreisvergütung nach KWKG für Erdgas-BHKW
  • Strompreisvergütung nach EEG für Pflanzenöl-BHKW und Biogasanlagen
  • Einzelmaßnahmen zur Förderung von Bafa, Bund und KfW
  • Individuelle Fördermaßnahmen der einzelnen Bundesländer

Bei der konkreten Ermittlung für den Preis eines Blockheizkraftwerks sollten Fördergelder deswegen unbedingt auch mit einbezogen werden. Nur so lässt sich am Ende eine realistische Summe ermitteln.