Ausfallzeiten beim BHKW sind immer schlecht. Denn wenn das BHKW stillsteht, lassen sich weder Strom noch Wärme produzieren, noch lässt sich Geld verdienen. Ganz im Gegenteil – ist das BHKW abgeschaltet, kostet es den Betreiber schnell hohe Summen. Um das zu vermeiden, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Vor allem Gasmotoren benötigen einen kontinuierlichen Check-Up, um all ihre Vorteile langfristig ausspielen zu können.

Welchen Umfang Wartungsarbeiten generell haben sollten, was für Schwerpunkte Sie bei der Wartung setzen sollten und warum Gasmotoren trotz ihrer Wartungsintensität eine Menge Vorteile mit sich bringen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kompetent, zuverlässig und wirtschaftlich – Gasmotoren in der Biogasanlage

Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz sind längst auch in der Energiebranche wichtige Themen. Vor allem, wenn es um die Herstellung von Strom und Wärme mittels BHKW geht, sind umweltfreundliche Alternativen gefragt. Denn Verbrennungsmotoren wie Diesel- oder Ottomotor können langsam aber sicher nicht mehr mit den zunehmend gefragten, „grünen“ Standards mithalten. Und hier kommen die gasbetriebenen Alternativen ins Spiel.

Als umweltfreundliche Alternative zu Verbrennern punkten Gasmotoren gleich auf mehreren Ebenen:

  • höchste Effizienz in Sachen Thermik und Elektrik
  • hohe Zuverlässigkeit
  • äußerst flexible Einsatzmöglichkeiten
  • ressourcenschonende Arbeitsweise

Damit eignen sie sich bestens für viele Anforderungen des BHKW-Betriebs. Ob beim Mini- oder Makro-BHKW in Privathaushalten, für große BHKW in der Industrie oder mit flexibel anpassbarer Größe in öffentlichen Einrichtungen – Gasmotoren können auf ganzer Linie überzeugen.

Gut für die Umwelt, gut für Ihr BHKW

Hinzu kommt, dass Gasmotoren einen extrem hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent haben, der sich zu einem Drittel aus Energie und zu zwei Dritteln aus Wärme zusammensetzt. Doch damit das Gasmotor-BHKW wirklich funktioniert, ist eine regelmäßige Wartung unverzichtbar. Auf welche Faktoren Sie unbedingt achten sollten, damit Ihre Anlage verlässlich arbeitet, sich die Service und Betriebskosten aber dennoch im Rahmen halten, zeigt Ihnen der folgende Fragenkatalog.

Welche Intervalle sind für Wartung und Inspektion von Gasmotoren vorgegeben?

Auch wenn die Wartung für alle Gasmotoren ein Muss ist, gibt es dennoch keine allgemeingültige Vorgabe, in welchen Intervallen diese erfolgen sollte. Grund dafür ist, dass die Wartungsintervalle sowohl von der Motorenart als auch vom Hersteller, dem Brennstoff und den Betriebsbedingungen abhängen. So hat jedes BHKW und damit auch sein Motor einen ganz eigenen Wartungsplan, der alle Maßnahmen auflistet, die in regelmäßigen Abständen einer Durchführung bedürfen. Von Wartungsintervallen im Abstand von jeweils 2.000 Betriebsstunden bis hin zu Abständen von 60.000 Betriebsstunden ist somit alles möglich. Als guter Orientierungspunkt eignen sich hier jedoch immer die Anweisungen des Herstellers.

Gleiches gilt für die Motorteile, die eine regelmäßige Wartung erfordern. Auch hier hängt es stark vom jeweiligen Hersteller sowie von der Motorenart ab, welche Komponenten wann gewartet werden müssen. Denn nicht alle Gasmotoren haben die gleichen typischen Verschleißteile. Ein Blick in die Herstellerangaben hilft in der Regel weiter.

Welche Wartungsarten gibt es?

Für Gasmotoren gibt es zwei Arten von Wartungen:

  1. die Zwischenüberholung
  2. die Grundüberholung

Abhängig von den Betriebsbedingen sowie vom individuellen Wartungsplan ist es erforderlich, einen Gasmotor nach einem Zyklus von 30.000 bis 60.000 Betriebsstunden einer Grundüberholung zu unterziehen. Hierzu gehören eine komplette Reinigung und Ausbesserung sämtlicher Motorkomponenten sowie gegebenenfalls der Austausch defekter Teile.

Damit die Grundüberholung der Gasmotoren nicht allzu viel Zeit benötigt (in der das BHKW stillsteht), empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen Zwischenüberholungen einzuplanen. Hierzu gehört eine Überprüfung des allgemeinen Zustands des Motors, was sowohl eine Reinigung des Gasmischers als auch den Wechsel diverser Filter, Zylinderköpfe und Ventile beinhaltet. Dabei lässt sich bereits feststellen, welche Verschleißteile potenziell die Gefahr eines Motorausfalls erhöhen. Ein rechtzeitiger Austausch kann das verhindern, weswegen die Durchführung von Zwischenüberholungen unbedingt regelmäßig erfolgen sollte. Außerdem hält sich damit der zeitliche Aufwand für die Grundüberholung wesentlich geringer.

Welche Kompetenzen braucht das Wartungspersonal von Gasmotoren?

Die Wartung von Gasmotoren sollte immer Fachpersonal durchführen. Schließlich sind sowohl ein BHKW als auch Gasmotoren komplexe Systeme, deren Überprüfung und Instandsetzung eine Menge an Fachwissen erfordert. Zudem kennt ein erfahrener Servicepartner die typischen Verschleißteile und weiß sofort, wonach er schauen muss. Das spart Ihnen eine Menge Zeit und Nerven. Außerdem ist die Wartung des Motors durch Fachpersonal allein aus Sicherheitsgründen ein Muss. Schließlich müssen sowohl genaue Kenntnisse zur Funktionsweise und zu den Besonderheiten von Gasmotoren als auch eine hohe mechanische Kompetenz und ein starkes Maß an Genauigkeit garantiert sein. Hinzu kommen Kenntnisse im Umgang mit speziellen Messwerkzeugen sowie Wissen im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik bis zur 10-kV-Ebene.

Welchen Einfluss hat das Motoröl auf die Wartung?

Das Motoröl ist der zentrale Betriebsstoff von Gasmotoren. Es fungiert nicht nur als Kühl- und Schmiermittel, sondern auch als Indikator für Verschleiß. Deswegen benötigt das Motoröl einen speziellen Umgang. Wie oft es gewechselt werden muss, ist von Motor zu Motor individuell und lässt sich auf Basis einer Ölprobe, die eine Fachkraft vornimmt, ermitteln. Ganz ähnlich einem menschlichen Blutbild. Da sich der Ölverbrauch eines Motors mit zunehmendem Alter bzw. zunehmenden Betriebsstunden ändert, empfiehlt es sich, regelmäßig eine sogenannte Ölanalytik zu veranlassen. Als präventive Wartungsmaßnahme beugt das Ausfallzeiten und Stillständen vor. Zudem haben auch die Qualität des verwendeten Öls und die Betriebsart des BHKWs Einfluss auf die Wechselintervalle.

Welche Rolle spielen die Gasarten bei der Wartung?

Erdgas, Biogas oder Deponiegas, Klärgas, Grubengas oder Holzgas – es gibt verschiedenste Gasarten, mit denen sich Gasmotoren antreiben lassen. Dabei hat jedes Gas seine ganz individuellen Eigenschaften, was sich ebenfalls auf die Wartung eines Motors auswirken kann. So erfordern manche Gase den Gebrauch eines bestimmten Öls, andere eine regelmäßige Gasanalytik und wieder andere zusätzliche Zwischenwartungen. Doch kein Grund zur Sorge: Auch hier machen Hersteller in der Regel Vorgaben, welcher Motor welches Gas braucht und welche Wartungsarbeiten für dieses anfallen.

Viel kostet viel?

Was im ersten Moment vielleicht nach einer Menge Kosten aussieht, ist in der Realität tatsächlich ganz anders. Denn in den meisten Fällen benötigen Gasmotoren gar keinen teuren Vor-Ort-Besuch vom Experten. So lässt sich vieles ganz einfach, schnell und unkompliziert per Fernwartung überprüfen. Damit reduziert sich der Stundenaufwand vor Ort und die Kosten fallen geringer aus. Alles, was es dafür braucht, ist eine stabile Internetverbindung auf der Anlage sowie die dazugehörigen, passenden Soft- und Hardwarekomponenten. Und schon sind Sie bestens gegen Stillstände und Ausfallzeiten gewappnet.

Das klingt interessant für Sie oder Sie möchten mehr zum Thema wissen? Dann stehen Ihnen unsere Experten der EPS BHKW GmbH jederzeit gerne zur Verfügung.