Schon seit geraumer Zeit setzen die Stadtwerke Bad Säckingen auf nachhaltige Energieerzeugung via BHKW. Eine umfassende Erneuerung und Vergrößerung der Anlage macht die Stadtwerke nun zum Pionier nachhaltiger Energieerzeugung.
Zukunftsweisendes Energiemanagement aus dem Südschwarzwald
Nachhaltigkeit ist seit jeher fest in der Philosophie Bad Säckingens verwurzelt. Schon in den 1980ern wurde das erste Wärmenetz in Betrieb genommen, das die Kleinstadt dank zahlreicher Erweiterungen bis heute zuverlässig versorgt. Was es so besonders macht: Mit 15 Kilometern ist es für die Einwohnerzahl vergleichsweise groß. Doch dahinter steckt ein starker Grundgedanke: durch stetiges Wachstum auch als kleine Gemeinde auf kommunaler Ebene viel in der Wärmewende bewegen.
Doch es gibt immer etwas zu tun und neue Ziele zu erreichen. Nachhaltigkeit ist langfristig zu denken. Mit einer großflächig angelegten Modernisierung packen die Stadtwerke das nun an.
So sieht gelebte Nachhaltigkeit in Bad Säckingen aus
Um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, setzen die Stadtwerke diese 5 Maßnahmen um.
Erweiterung eines Heizkraftwerks
Das Heizkraftwerk Süd wurde um drei Jenbacher Gasmotoren erweitert. So wurde das bereits bestehende Blockheizkraftwerk mit 2 Jenbacher Gasmotoren und einer Leistung von 1.657 kWel um 4.001 kWel erweitert.
Wechsel von wärme- auf stromgeführte BHKW
So werden die BHKW-Module nicht mehr abhängig vom Wärmebedarf im Fernwärmenetz zu- oder abgeschaltet. Dafür brauchte es jedoch einen neuen Pufferspeicher.
Mit diesem müssen die Stadtwerke nicht mehr befürchten, dass bei der Nutzung nachhaltiger Energien wie Wind und Solar der Strom knapp wird. Bad Säckingen setzt außerdem ein Beispiel mit der bedarfsorientierten Erweiterung: Die flexiblen BHKW-Anlagen können trotz Kraft-Wärme-Kopplung schnell auf Schwankungen im Stromnetz reagieren können und Residuallasten bereitstellen.
Um zusätzlich den Gesamtwirkungsgrad der Anlage zu erhöhen, wird die durch die BHKW- Anlage erzeugte Niedertemperatur der Gemischkühlstufe über eine Wärmepumpe in das Wärmenetz eingespeist. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz gegeben und versorgt so Menschen über die Kleinstadt hinaus mit grüner Energie.
Flexibilisierung auf Basis des EEG
Sämtliche Maßnahmen wurden als Flexibilisierungsmaßnahme nach dem EEG realisiert.
CO2-neutraler BHKW-Betrieb
Für eine umweltfreundliche und flexible Energieerzeugung laufen bestehende und neue BHKW-Module mit Biomethan.
Synergien zur Ressourcenschonung
Die Stadtwerke Bad Säckingen nutzen Synergien in der Infrastruktur und konnten bei der Modernisierung in einem Graben gleich mehrere Leitungen verlegen.
Eine Investition, viele Gewinne
Die Erweiterung des Heizwerks Süd war und ist für die Stadtwerke Bad Säckingen sowie auch für die Gemeinde ein weiterer, wichtiger Meilenstein im kontinuierlichen Ausbau der nachhaltigen, kommunalen Wärmeversorgung. Die Vorteile sind immens:
- Rund 4.200 Megawattstunden Wärme können nun pro Jahr zusätzlich produziert werden
- Etwa 3.600 Tonnen CO2-Emissionen spart die Modernisierung ein
Während der produzierte Strom im öffentlichen Netz zum Einsatz kommt, wird die bei der Stromproduktion anfallende Wärmeenergie über das bestehende Fernwärmenetz zu den angeschlossenen Wohnungen sowie zu öffentlichen Einrichtungen transportiert.
Die zusätzlich gewonnene Energie soll in den kommenden Jahren auch die Altstadt in Bad Säckingen mit Wärme versorgen. Mit diesem Projekt beweisen die Stadtwerke Bad Säckingen nicht nur Pioniergeist und echtes Engagement in Sachen Nachhaltigkeit.
Sie leben zudem eindrücklich vor, wie ein vermeintlich kleines Stadtwerk die Wärmewende sehr konsequent regional umsetzen kann.