Jede Biogasanlage besteht aus unterschiedlichen Komponenten, die jede für sich eine wichtige Aufgabe für den Prozess der Biogasentstehung hat. Eine davon ist das Tragluftdach. Dank ihm kann die Anlage unter optimalen Produktionsbedingungen arbeiten. Was das Tragluftdach einer Biogasanlage genau ist, welche Funktionen es erfüllt und wie Sie ein Tragluftdach vor allem im Winter wetterfest machen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist ein Tragluftdach und warum braucht man es bei Biogasanlagen?
Das Tragluftdach bzw. die Tragluftabdeckung gehört zu den wichtigsten Bestandteilen einer Biogasanlage. Allgemein dient es dazu, den Gärprozess – also den Vorgang, bei dem das Ausgangssubstrat durch anaerob arbeitende Mikroorgansimen zersetzt wird – abzudecken. Das ist wichtig, um den Prozess vor äußeren Einflüssen sowie Verunreinigungen zu schützen.
Das Tragluftdach einer Biogasanlage besteht in der Regel aus einer luftdichten Membran. Über dem Fermenter aufgeblasen und durch ständigen Überdruck in Form gehalten, schafft es eine geschlossene Umgebung, aus der weder Gase in die Umwelt hinaus noch irgendwelche anderen Stoffe aus der Umwelt hinein gelangen können. Auf diese Weise sorgt ein Tragluftdach für eine Optimierung des Gärprozesses und fördert die Entstehung reinen Biogases. Außerdem erhöht es die Energieeffizienz.
Generell gibt es verschiedene Arten von Tragluftdächern, die Anlagenbetreiber je nach Anforderungen und Standort der Biogasanlage auswählen können.
Diese Tragluftdächer für Biogasanlagen gibt es
So wie jede Biogasanlage anders ist, fallen auch die Gestaltungen eines Tragluftdaches aus. Von Folien- über Membran- und Kuppeldach bis hin zu Giebel- oder Flachdach kann das Tragluftfach einer Biogasanlage ganz unterschiedlich ausfallen. Während das Foliendach, wie der Name bereits vermuten lässt, aus einer Folie besteht, die einfach über die Biogasanlage gespannt wird, und eher für kleinere Anlagen passend ist, bietet das Membrandach weitaus flexiblere Einsatzmöglichkeiten. So besteht letzteres aus einer flexiblen Membran, die sich an verschiedenste Anlagenformen und -größen anpassen kann. Das macht ein Membrandach jedoch auch wesentlich kostenintensiver als ein einfaches Foliendach.
Wer ein Flachdach-Tragluftdach für seine Biogasanlage nutzen möchte, kann vor allem von einer einfachen Installation und Wartung profitieren. Mit seiner flachen Oberfläche eignet sich ein Flachdach besonders für größere Biogasanlagen. Für Anlagenbetreiber von kleinen Biogasanlagen ist ein Giebeldach empfehlenswert. Mit seiner geneigten Dachfläche ist es ähnlich einem Hausdach konzipiert und kann vor allem durch seine guten Entwässerungseigenschaften punkten. Ein Kuppeldach als Tragluftdach für Biogasanlagen hat den Vorteil, dass es besonders widerstandsfähig ist und mit seiner halbkugel- oder kuppelförmigen Struktur vor allem bei Wind und Schnee stabil bleibt.
Welches Tragluftdach zu welcher Biogasanlage passt, lässt sich nicht pauschal sagen. Vielmehr gilt: Die Wahl des Tragluftdachs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Größe der Biogasanlage und den örtlichen Wetterbedingungen gilt es auch, die individuellen Anforderungen des Betreibers zu beachten.
Vier Tipps, wie Sie das Tragluftdach wetterfest machen können
Als Komponente einer Biogasanlage, die außen installiert ist, muss ein Tragluftdach mit sämtlichen Wetter- und Witterungsbedingungen zurechtkommen. Während sich die Sonnen- und UV-Einstrahlung im Sommer noch vergleichsweise gut verkraften lässt, sind es im Winter Schnee, starker Wind und Frost, die an der Stabilität eines Tragluftdaches rütteln – und das oft im wahrsten Sinne des Worten. Deswegen ist es wichtig, das Tragluftdach Ihrer Biogasanlage wetterfest zu machen. Die folgenden vier Tipps helfen.
1. Wählen Sie ein hochwertiges und wetterbeständiges Material
Ein Tragluftdach aus hochwertigem Material sorgt dafür, dass die Abdeckung bei jedem Wetter stabil bleibt. Hierfür bieten sich spezielle Membranen oder Folien an, die nicht nur UV-beständig, sondern auch wasserdicht und reißfest sind.
2. Verstärken Sie die Struktur
Robuste Verstrebungen und verstärkte Rahmen rüsten die Tragstruktur des Tragluftdaches gegen starken Wind, Schneelasten und andere Wettereinflüsse.
3. Sorgen Sie für eine ordnungsgemäße Abdichtung
Eine gute Abdichtung verhindert das Eindringen von Wasser oder Feuchtigkeit in das Tragluftdach Ihrer Biogasanlage. So schützen Sie Ihre Anlage auch vor Stromausfällen, die durch herausspringende Sicherungen ausgelöst werden können. Wichtig ist, dass Sie zudem regelmäßig alle Dichtungen überprüfen und undichte Stellen sofort reparieren. Aber Achtung: Das Betreten eines Tragluftdaches ist extrem gefährlich und strengstens untersagt!
4. Installieren Sie ein effektives Entwässerungssystem
So lassen sich Regen- oder Schmelzwasser von der Oberfläche des Tragluftdachs ableiten und es können keine Pfützen entstehen, die auf Grund ihres Gewichts zu Verformungen oder Defekten des Daches führen. Zur Entwässerung eignen sich zum Beispiel Regenrinnen oder Ablaufrohre.
So wichtig ist die richtige Wartung vom Tragluftdach Ihrer Biogasanlage
In der Regel erzeugt ein Stützluftgebläse den ständigen Überdruck, der das Tragluftdach einer Biogasanlage in Form hält. Wird es jedoch plötzlich kalt oder es kommt zu Hagel- und Schneefall, kann der Innendruck ebenso plötzlich fallen. Gerade bei Foliendächern kann das ein Problem werden. Darum ist es wichtig, regelmäßig zu kontrollieren, ob das Stützluftgebläse ausreichend Leistung bringt. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls wichtig, die Wartung eines Tragluftdaches nicht zu vernachlässigen.
Regelmäßige Inspektionen und Wartungen des Tragluftdachs einer Biogasanlage helfen dabei, potenzielle Schäden oder Verschleißerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Reinigen Sie das Dach zudem regelmäßig von Schmutz, Laub oder anderen Ablagerungen, um seine Lebensdauer zu verlängern. Aber auch hier gilt: Das Tragluftdach einer Biogasanlage sollte niemals von oben betreten werden!
Zwar bedeuten alle diese Maßnahme auch einen gewissen Arbeitsaufwand. Doch wer das Tragluftdach in gleichmäßigen Abständen wartet und zudem die Tipps zur Wetterfestigkeit beachtet, legt den besten Grundstein für eine langfristige und zuverlässige Nutzung der Anlage.