Ein gutes BHKW ist in erster Linie ein verlässlich funktionierendes BHKW. Denn nur, wenn ein BHKW ohne Störungen und Ausfälle läuft, ist sein Betrieb wirklich wirtschaftlich. Und darauf kommt es letztendlich immer an. Doch ein reibungslos arbeitendes BHKW ist keine Selbstverständlichkeit. Pflege, Wartung und Generalüberholung beim BHKW sind in diesem Zusammenhang ganz wesentliche Stichpunkte. Vor allem die Generalüberholung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Welche das ganz konkret ist, was alles zur Generalüberholung beim BHKW gehört, wie diese abläuft und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Generalüberholung beim BHKW – darum ist sie so wichtig
Im Grunde ist es wie beim Taxi: Sobald der Gast eingestiegen ist, läuft die Uhr und die Kosten steigen. Und dabei ist es ganz egal, ob das Auto rollt oder steht. Abgerechnet wird am Ende. Ganz ähnlich verhält es sich beim BHKW. Auch hier fallen sowohl im laufenden Betrieb als auch bei Stillstand Kosten an. Der Unterschied zwischen Taxifahrt und BHKW-„Fahrt“ liegt allerdings darin, dass die Kosten beim BHKW-Stillstand viel höher sind, als beim laufenden Betrieb. Doch keine Sorge. Ausfällen, Störungen und Stillständen lässt sich vorbeugen – wenn Sie an eine rechtzeitige Generalüberholung beim BHKW denken.
Mit anderen Worten gesagt: Ein verlässlich funktionierendes BHKW ist über kurz oder lang auf eine Generalüberholung angewiesen. In engem Zusammenhang damit steht auch die regelmäßige Wartung der Anlage. Denn diese garantiert, dass Verschleiß und Beschädigungen der einzelnen Bauteile frühzeitig auffallen. Rechtzeitig ausgetauscht, verringert sich so das Risiko von Störungen und Ausfällen. Darüber hinaus lässt sich im Rahmen der Wartungen festhalten, welche Bauteile mehr beansprucht sind und bei der Generalüberholung des BHKW definitiv genauer betrachtet werden sollten.
Wann sollte die Generalüberholung stattfinden?
Wann und wie die Generalüberholung beim BHKW stattfinden sollte, ist nicht pauschal zu sagen. Abhängig von den Empfehlungen des jeweiligen Herstellers, können die angedachten Generalüberholungsintervalle stark variieren. Bei Jenbacher Gasmotoren ist die Generalüberholung zum Beispiel abhängig von der jeweiligen Baureihe, der spezifischen Motorversion und dem Gastypus. So hat jede Baureihe ihren eigens auf das BHKW abgestimmten Wartungsplan, mit dem wiederum auch die Zeiträume einer Generalüberholung zusammenhängen. Als grobe Orientierung lässt sich sagen, dass eine Generalüberholung beim BHKW in etwa nach 25.000 Betriebsstunden stattfinden sollte.
Die Generalüberholung beim BHKW sichert Garantie und Gewährleistung
Der Wunsch nach einem verlässlich funktionierenden, wirtschaftlichen BHKW steht außer Frage. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum die Generalüberholung beim BHKW zwingend stattfinden sollte. Ein weiterer Aspekt sind nämlich Garantie und Gewährleistung. Überschreitungen der Wartungsfristen können zu einer Aufschiebung der Generalüberholung führen, was ein Erlöschen von Garantie und Gewährleistung zur Folge haben kann. Auch Versicherungsleistungen wie beispielsweise eine Maschinenbruchversicherung kann deswegen aussetzen.
Was auch immer der Grund für eine nicht stattfindende Generalüberholung beim BHKW ist – die Konsequenzen sind in der Regel die gleichen. Somit gilt: keine Generalüberholung, keine Funktionsgarantie! Und steht die BHKW-Anlage erst einmal still, beginnt das Taxameter zu laufen.
Übrigens: Wer auf eine Generalüberholung verzichtet, läuft nicht nur Gefahr, Defekte zu übersehen und damit einen Stillstand zu provozieren. Denn auch die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten kann eine Folge sein. Das ist nicht nur meldepflichtig und legt die ganze Anlage lahm, sondern bedeutet zudem auch unnötig hohe Kosten.
Alle Augen auf Motor und Generator – so funktioniert die Generalüberholung beim BHKW
Der Motor und der Generator einer BHKW-Anlage sind das Herzstück derselben. Das bedeutet, dass sich die Generalüberholung beim BHKW vor allem auf diese beiden Komponenten konzentriert. Besonders gefordert sind dabei Motoren von Anlagen, die im Flexbetrieb laufen. Wegen ihrer häufigen Starts und Stopps ist der Motor einer stärkeren Beanspruchung ausgesetzt, was dazu führt, dass der Verschleiß des Motors steigt. Die Generalüberholung sorgt dafür, einen möglichen Verschleiß rechtzeitig zu erkennen und stark beanspruchte Bauteile zu reparieren oder austauschen, um so die Funktionstüchtigkeit der Anlage zu erhalten.
Doch wie funktioniert die Generalüberholung beim BHKW überhaupt? Im Grunde können Sie es sich ganz einfach vorstellen: Das Herzstück der Anlage, also der Motor, wird einmal komplett auseinander gebaut, jedes Bauteil bekommt eine eigene kleine Inspektion, wird gesäubert, gegebenenfalls geschliffen und geölt oder aber im Falle eines vollständigen Verschleißes komplett ausgetauscht. Danach werden alle Bauteile des Motors wieder zusammengesetzt und das BHKW ist voll funktionstüchtig.
Klingt sehr plakativ und einfach? Richtig, denn genauso ist es auch – aber im positiven Sinne. Denn dank dieses Vorgehens sparen sich Anlagenbesitzer eine Menge unnötiger Kosten, werden bei einer Generalüberholung des BHKW doch wirklich nur die Dinge repariert oder ausgetauscht, die es wirklich nötig haben. Stellt man die Kosten dafür den Kosten für die Anschaffung eines neuen BHKW oder auch den Kosten, die ein Anlagenstillstand produziert, gegenüber, so kommt man mit der Generalüberholung um einiges günstiger davon.