Mehr geht immer? Auf jeden Fall – zumindest, wenn es um Biogasanlagen und Wirtschaftlichkeit geht. Denn wer eine Biogasanlage betreibt, hat etliche Möglichkeiten, deren Wirtschaftlichkeit zu steigern. Ihre vergleichsweise unkomplizierte, umweltfreundliche und klimaschonende Energieproduktion ist nämlich längst nicht alles, was eine Biogasanlage extrem profitabel macht.
Welche Aspekte den wirtschaftlichen Betrieb einer Anlage positiv beeinflussen und wie die besten sechs Schritte aussehen, um Ihrer Biogasanlage zu mehr Wirtschaftlichkeit zu verhelfen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie schaffen Sie mehr Effizienz, mehr Kosteneinsparung, mehr Wirtschaftlichkeit für Ihre Biogasanlage?
Was einfach klingen mag, ist es in der Realität tatsächlich auch. Denn kurz zusammengefasst, bedeutet eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit Ihrer Biogasanlage nichts anderes, als die Effizienz der Anlage zu optimieren und die Kosten zu reduzieren. Sowohl einzeln als auch zusammen lassen sich beide Effekte mit wenigen Maßnahmen umsetzen. Welche das sind und wie Sie Ihre Biogasanlage in Sachen Wirtschaftlichkeit wirklich auf ein neues Level heben, verraten Ihnen die folgenden sechs Schritte:
1. Stellen Sie um auf Biomassekulturen und verwerten Sie Gärreste
Aus tierischen Exkrementen wertvolle Energie herstellen? Ja, das funktioniert. Denn Gülle eignet sich hervorragend, um sich in einer Biogasanlage von einem stinkenden Resteprodukt zu einem tollen Energielieferanten zu verwandeln. Der große Vorteil dieser Methode: Bei rund 25,9 Millionen Schweinen und 11,6 Millionen Rindern in Deutschland fallen eine Menge Exkremente an, die die jeweiligen Betriebe oft gar nicht komplett selbst verwerten können. Viele von ihnen bieten die Gülle daher sogar kostenfrei für Biogasanlagenbetreiber an. Mit null Kosten für das Ausgangsprodukt können Sie beim Thema „Biogasanlage und Wirtschaftlichkeit“ entscheidend punkten. Und dabei tun Sie mit dieser Art der „Restverwertung“ sogar noch etwas Gutes für die Umwelt.
Apropos Resteverwertungen – wenn Sie Ihrer Biogasanlage zu mehr Wirtschaftlichkeit verhelfen möchten, bietet sich auch die gewinnbringende Verwertung der Gärreste als Methode an. Diese flüssigen oder festen Rückstände, die bei der Vergärung der Biomasse entstehen, sind dank ihres hohen Nährstoffgehalts besonders gut als Dünger für die Landwirtschaft oder den Gartenlandschaftsbau geeignet. Getrocknet oder zu Pellets verarbeitet, lassen sie sich zudem als hochwertiger Energielieferant weiterverkaufen.
2. Nutzen Sie die Abwärme Ihrer Anlage oder installieren Sie ein Satelliten-BHKW
Bei der Produktion von Biogas entsteht immer auch Wärme, die sogenannte Abwärme. Doch diese als bloßes Nebenprodukt abzutun und ungenutzt zu verschwenden, ist mehr als schade. Denn die Abwärme einer Biogasanlage kann deren Wirtschaftlichkeit entscheidend steigern – wenn Sie die richtigen Wege kennen, um diese gewinnbringend zu nutzen.
Dazu ist es zunächst einmal nötig, die Zusammensetzung von Biogas zu kennen. Biogas besteht zum größten Teil aus brennbarem Methan (CH4). Abhängig von den Substraten, die zur Biogasgewinnung eingesetzt wurden, kann der Methangehalt zwischen 50 Prozent und 75 Prozent betragen. Weitere Bestandteile von Biogas sind Stickstoff, Wasser, Sauerstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Letzteres bietet an dieser Stelle eine tolle Möglichkeit, wie Sie Ihrer Biogasanlage zu mehr Wirtschaftlichkeit verhelfen können, lässt es sich doch hervorragend in anderen Bereichen, wie zum Beispiel zur Düngung von Pflanzen in Gewächshäusern, einsetzen.
Auch möglich: Stellen Sie ein Satelliten-BHKW auf. Denn dieses macht nicht nur eine sehr effiziente Verstromung des produzierten Biogases möglich, sondern steigert mit einem umfassenden Wärmenutzungskonzept auch die Einnahmen pro Kubikmeter Biogas.
3. Optimieren Sie die Gasverwertung
Ein weiterer Aspekt, der der Wirtschaftlichkeitssteigerung Ihrer Anlage dienen kann, ist die Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz. Klingt verrückt, ist aber zunehmend gefragt, wenn es darum geht, einer Biogasanlage zu mehr Wirtschaftlichkeit zu verhelfen. Doppelt lohnt sich diese Art der Gasverwertung vor allem dann, wenn Sie Ihr Biogas nicht nur gewinnbringend verkaufen, sondern darüber auch die Flexibilisierung Ihrer Anlage steigern können.
4. Prüfen Sie Ihre Versicherungen
Für manche Menschen ist es ein echter Sport: Versicherung vergleichen, kündigen, wechseln und das alles in regelmäßigem Turnus. Zugegeben, das muss nicht sein. Trotzdem können Sie bei der Wahl der passenden Versicherung für Ihre Anlage eine Menge an Kosten sparen – und Ihrer Biogasanlage damit zu mehr Wirtschaftlichkeit verhelfen.
Wie genau das geht? Ganz einfach. Abhängig von Standort und Betriebsweise Ihrer Biogasanlage, können Sie zwischen den unterschiedlichsten Versicherungen wählen. Von Haftpflicht und Umwelthaftpflicht über den Versicherungsschutz bei Feuer, Sturm und Überspannung bis hin zu Rechtsschutz und Maschinenversicherung sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Worauf Sie achten sollten: eventuelle Doppelversicherungen vermeiden und den Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen sowie Ihren Bedürfnissen entsprechend hinterfragen. Für das Thema „Biogasanlage und Wirtschaftlichkeit“ ist das ein wesentlicher Faktor.
5. Halten Sie die Wartungsverträge auf neuestem Stand
Ähnlich sieht es in Sachen Wartungsverträge aus. Denn fest steht, es gibt feste Wartungsintervalle, und jede Wartung kostet Geld. Deswegen sollten sämtliche Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen präzise und bedarfsgerecht geplant sein. Hinzu kommt: Wartungsverträge sind Versicherungen gar nicht so unähnlich. Vor allem, was den Vertragsabschluss angeht. Wenn Sie auch dabei Ihre Biogasanlage und deren Wirtschaftlichkeit im Blick behalten möchten, sollten Sie den eigenen Wartungsvertrag immer wieder mit denen anderer Anlagenbetreiber vergleichen. Denn im Wechsel des Servicepartners liegt nicht selten ein hohes Einsparpotenzial.
6. Wandeln Sie Biogas zu flüssigem Biomethan um
Von gasförmig zu flüssig – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn Sie Ihr Biogas zu flüssigem Biomethan umwandeln, kann Sie das auch in finanzieller Hinsicht flüssig(er) machen. Schließlich ist Biogas in dieser Form vielseitig einsetzbar. Ob als Substitut fossiler Kraftstoffe, als Energiespeicher oder aber als hochreiner Grundstoff für die chemische Industrie – flüssiges Biogas kann Ihnen ganz entscheidend dabei helfen, Ihre Biogasanlage und deren Wirtschaftlichkeit zu steigern.
So verbessern Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer Biogasanlage
Die Möglichkeiten, Ihrer Biogasanlage zu mehr Wirtschaftlichkeit zu verhelfen, sind extrem vielfältig. Zudem ist es in diesem Zusammenhang immer hilfreich, die Wirtschaftlichkeit der Anlage genau zu kennen. TiPP: Ein Wirtschaftlichkeitsrechner kann Ihnen dabei entscheidend helfen.