Wer ein BHKW betreibt, möchte vor allem eines: Dass es reibungslos läuft. Denn nur dann sind ein gleichbleibend hoher energetischer Nutzungsgrad, das Erreichen der prognostizierten Laufzeit und eine gute Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Die wichtigste Voraussetzung dafür: das Einhalten der richtigen Wartungsintervalle.

Doch was sind „richtige“ Wartungsintervalle? Welche unterschiedlichen Wartungsarten gibt es? Und wer sollte die Wartung eines BHKWs am besten durchführen? Das und mehr beantwortet Ihnen dieser Blogbeitrag.

Warum Wartung, wenn doch alles funktioniert?

Im Grunde ist es beim BHKW nicht anders als beim Auto. Durch die stetige Benutzung wirken sich Verschleiß, Alterung, Korrosion und thermische sowie mechanische Belastungen entsprechend auf die Motorleistung aus. So schleichen sich mit der Zeit Schäden ein, Störungen treten auf und auf einmal steht der Motor still. Damit das nicht passiert, muss ein Auto regelmäßig zum TÜV, ansonsten darf es nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Für BHKWs gibt es diesen TÜV nicht, dafür aber Überprüfungen, die als regelmäßige Wartungsintervalle fest zum Betrieb der Anlage dazugehören sollten.

Anders gesagt: Wer die Wartungsintervalle seiner BHKW-Anlage zuverlässig einhält, schützt den Motor vor schleichend einsetzenden Schäden und vermeidet hohe Reparaturkosten. Denn die sind im Fall eines Defekts oder eines Anlagenstillstands garantiert. Und das muss wirklich nicht sein – wenn Sie die Wartungsintervalle einhalten. Welche Aspekte Sie dabei unbedingt berücksichtigen sollten, zeigt Ihnen die folgende Übersicht.

1. Welche Wartungsintervalle gelten für welches BHKW?

Klar ist: Die technische und fachmännische Wartung von BHKW-Anlagen ist ein Muss. Nur so lässt sich der reibungslose und wirtschaftliche Betrieb einer Anlage sicherstellen. Aber aller Notwendigkeit zum Trotz gibt es keine allgemeingültigen Wartungsintervalle, die für jedes BHKW gelten.

So hängen die Wartungsintervalle bei jeder Anlage ganz individuell von der BHKW-Leistung, der Motorenart und dem Hersteller, dem Brennstoff sowie den Betriebsbedingungen ab. Ganz genau wie das Auto beim TÜV hat auch jedes BHKW seinen ganz eigenen Wartungsplan, der alle Maßnahmen auflistet, die in regelmäßigen Abständen einer Durchführung bedürfen. Hier ist es generell empfehlenswert, sich an die Anweisungen des Herstellers zu halten.

2. Wie wirken sich die Betriebsstunden der Anlage auf die Wartungsintervalle aus?

Was die Länge der Wartungsintervalle angeht, kann man grob in zwei Bereiche unterscheiden: kleine und große BHKW-Anlagen. Während für BHKW, die in einem Leistungsbereich ab 50 kW liegen, Wartungsintervalle zwischen 500 und 2.000 Betriebsstunden empfehlenswert sind, können die Wartungsintervalle kleinerer Anlagen Zyklen von bis zu 10.000 Betriebsstunden haben. Auch hier bietet es sich an, auf die Empfehlungen des Herstellers zu achten und ganz individuelle, auf die jeweilige Anlage angepasste Wartungsintervalle festzulegen.

3. Welche Rolle spielt der Motor für die Wartungsintervalle?

Je nach Motorenart unterscheiden sich die Wartungsintervalle einer BHKW-Anlage. So gilt für einen normalen Verbrennungsmotor die Empfehlung, dass dieser alle 2.500 bis 4.000 Betriebsstunden gewartet werden sollte. Ein Stirlingmotor hingegen kommt mit einer Wartung nach 5.000 bis 8.000 Betriebsstunden, manchmal sogar noch mehr, aus. Das liegt daran, dass der Verschleiß bei dieser Motorenart generell niedriger ist, als bei einem Verbrennungsmotor.

4. Welche Arten von Wartung gibt es?

Wartung ist nicht gleich Wartung. So gilt es, zwischen Regel- oder Teilwartung und Vollwartung bzw. Instandhaltung zu unterscheiden. Dafür ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Inspektion (Erfassung des Ist-Zustands), Wartung (Erhaltung des Soll-Zustands) und Instandsetzung (Wiederherstellung des Soll-Zustands) zu kennen. Diese betreffen die Wartungsintervalle auf unterschiedlichste Arten.

Regelwartung: Hierzu gehören Inspektion und verschiedene Wartungsarbeiten. Dabei überprüft der Servicepartner nicht nur den allgemeinen Zustand der Anlage, sondern auch den Batteriezustand, das Kühlwasser und den Kühlwasserdruck, den Abgasgegendruck und das Abgassammelrohr sowie die Lambdasonde und die Befestigungen der Anlage. Außerdem wechselt er Öl und Ölfilter, Zündkerzen und Luftfilter. Darüber hinaus reinigt er den Gas- und Luftmischer. Die Regelwartung gilt für alle Wartungsintervalle.

Vollwartung: Hierbei dreht sich alles um die Instandhaltung der Anlage. Neben den bei der Regelwartung durchgeführten Maßnahmen umfasst die Vollwartung zusätzliche die Überprüfung, Reinigung und Auswechslung von Zylinder, Katalysator, Plattenwärmetauscher und Abgaswärmetauscher. Außerdem wechselt der Fachmann in diesem Zusammenhang die Zündspulen des BHKW und überholt bei Bedarf den kompletten Motor. Wichtig ist: Nicht alle Wartungsintervalle benötigen eine Vollwartung. Wie groß die Notwendigkeit ist, kann am besten ein Fachmann einschätzen, der die auch Regelwartung vornimmt. Bei dieser kann er gut abschätzen, wann welche Bauteile einer Vollwartung bedürfen.

5. Welche Wartungsverträge gibt es?

Allgemein orientieren sich die Wartungsintervalle an den Richtlinien der Fachgemeinschaft Kraftmaschinen, am Leitfaden des VDMA, an den Richtlinien nach VDI 3985 sowie an der DIN 31051 und der BHKW-Normenreihe DIN 6280. Da für die Wartung von BHKW-Anlagen ein ganz spezielles Wissen erforderlich ist, sollten Sie unbedingt einen Fachmann beauftragen. Oftmals bieten Hersteller diesen Service sogar selbst in speziellen Wartungsverträgen an. Von der einfachen Wartung bis zum Rundum-sorglos-Paket gibt es dabei folgende Optionen:

Der Inspektionsvertrag dreht sich rund um die Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustands einer BHKW-Anlage. Dabei geht es um alle erforderlichen Maßnahmen in Bezug auf den Betrieb des BHKW, die sich aus dem aktuellen Zustand der Anlage ableiten lassen.

Der Wartungsvertrag definiert alle Maßnahmen, die den Soll-Zustand des BHKWs erhalten sollten. In diesem Zusammenhang werden die Lieferung von Verschleißteilen und Betriebsstoffen vereinbart sowie die durchzuführenden Tätigkeiten festgesetzt.

Der Instandsetzungsvertrag kümmert sich um die Wiederherstellung des Soll-Zustands einer BHKW-Anlage sowie um die Behebung von Störungen.

Leistungen der Inspektionen, Wartung und Instandhaltung sind die Inhalte des Instandhaltungsvertrags. Dazu gehören alle Maßnahmen, die den reibungslosen Betrieb einer BHKW-Anlage sichern.

Als Erweiterung des Instandhaltungsvertrags erfasst der Full-Service-Vertrag alle zum Betrieb notwendigen Ersatz- und Verschleißteile sowie Betriebsmittel und -stoffe. Zudem geht es darum, inwieweit Betreiberaufgaben an den Servicedienstleister übertragen werden.

Falls keiner der vorherigen Verträge die Anforderungen des Anlagenbetreibers erfüllt, gibt es die Möglichkeit, Einzel- oder Teilleistungen über Serviceverträge nach Erfordernis oder auf Anforderung vertraglich zu vereinbaren. Der Servicedienstleister übernimmt an dieser Stelle nur noch besonders schwierige Aufgaben oder Änderungen an der Anlage.

6. Was kosten die verschiedenen Wartungsintervalle?

Wichtig ist: Die Länge der Wartungsintervalle hat keinen direkten Einfluss auf die Kosten! Generell kann man sagen, dass die Wartungskosten im Schnitt zwischen 1,0 ct/kWh und 4,0 ct/kWh erzeugter elektrischer Energie liegen, jedoch immer ganz individuell von der jeweiligen Anlage abhängen. Doch das allein reicht nicht aus, um eine umfassende Kostenprognose zu erstellen und einen zuverlässigen Preisvergleich vorzunehmen.

Wer wissen will, wie teuer ihn die Wartungsintervalle seiner Anlage zu stehen kommen, muss sowohl die Arbeit des Fachmanns vor Ort sowie die Fahrtkosten für dessen Anfahrt als auch die Aufwendungen für Schmieröl, Altölentsorgung, Instandhaltungsmaterial und Ersatzteile berücksichtigen.

Dass die Einhaltung der Wartungsintervalle kostet, ist nicht zu leugnen. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, aus Kostengründen auf eine regelmäßige Überprüfung Ihrer Anlage zu verzichten. Denn das kann nicht nur zu einem Wegfall der Garantie sowie zu einer Überschreitung der Grenzwerte führen, sondern auch zu unentdecktem Verschleiß und Defekten. Und schon steht die Anlage still und die Energieerzeugung bricht ein.

Kosten sparen dank Fernwartung

Aber keine Sorge, das Einhalten der Wartungsintervalle führt Sie nicht in den wirtschaftlichen Ruin. Denn ein Vor-Ort-Besuch des Fachmanns ist oft gar nicht nötig. Vieles lässt sich nämlich ganz einfach, schnell und unkompliziert per Fernwartung überprüfen. Damit reduziert sich der Stundenaufwand vor Ort und die Kosten fallen geringer aus. Alles, was es dafür braucht, ist eine stabile Internetverbindung auf der Anlage sowie die dazugehörigen, passenden Soft- und Hardwarekomponenten.

Diese Option klingt interessant für Sie? Dann stehen Ihnen unsere Experten der EPS BHKW GmbH jederzeit gerne zur Verfügung.