1999 haben sich die Brüder Clemens und Gregor Maier entschieden, ihren Hof zu modernisieren und dem Klimawandel mit Nachhaltigkeit zu begegnen. Mehrstufige Flexibilisierung, ein regeneratives Speicherkraftwerk und echter Mut zur Innovation verwandelten den Heslerhof in ein Musterbeispiel für flexible, nachhaltige Stromversorgung.
Die Schritte zur nachhaltigen Wirtschaftlichkeit
1999: Mit einer 50 kWel-Biogasanlage legen die Brüder den Grundstein für die innovative Stromversorgung.
2014: Die erste Flexibilisierung steht auf dem Plan, um Nachfrage und Bereitstellung von Strom und Wärme besser zu balancieren.
2016: Die zweite Flexibilisierung bringt zusätzliche 500 kWel ins Spiel.
2020: Die Anlage wird komplett umgebaut – in ein regeneratives Speicherkraftwerk für eine flexible, strommarktgeführte Fahrweise. So wollen die Brüder den Hof auf die EEG-Ausschreibung vorbereiten und den Weg für die Maximalförderung ebnen.
2024: Der Hof soll in die Anschlussausschreibung gehen.
Aktuell (Stand März 2022) überzeugt das Konzept von Gregor und Clemens Maier durch einen Gesamtwirkungsgrad von 90,1 Prozent, eine Höchstbemessungsleistung von 350 kWel sowie 2.222 kWel installierte Leistung. Für maximale Effizienz und niedrige Emissionen sorgen ein spezieller Frequenzumrichter und ein SCR-Katalysator.
Nachhaltigkeit bedeutet auch: Möglichst wenig verschwenden
Deshalb haben sich die Brüder zudem für den nachträglichen Einbau des sogenannten Vapogants und zweier Abgaswärmetauscher entschieden. Mit diesen lässt sich die anfallende Wärme der Biogasherstellung zur Gärresteverdampfung nutzen und mineralischer Dünger aus den Gärresten herstellen.
Enorme Speicherkapazitäten für den Flexbetrieb
Die entstehende Wärme kann dank eines 1.000 m3 großen Pufferspeichers komplett genutzt werden. Hinzu kommt ein groß dimensionierter Gasspeicher, der einen 48-Stunden-Betrieb der Anlage ermöglicht. Für den reibungslosen Ablauf ist es wichtig, dass alle Teile des Gesamtkonzepts nahtlos aufeinander abgestimmt sind. So vermeiden die Brüder Ressourcenverschwendung und Ineffizienz.
Sämtlichen auf diese Weise nachhaltig produzierten Strom speisen Gregor und Clemens Meier gewinnbringend ins Netz ein. Nach über 22 Jahren voller Investitionen überzeugt der Hof dadurch nicht nur in ökologischer, sondern auch in ökonomischer Hinsicht.